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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 17

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
17 — bei 100 m festgestellt. Bei 100 m Entfernung steht auf einem Stein 0,1, bei 200 m: 0,2, bei 300 m: 0,3 usw. Wie weit ist es von Spieker bis Topheide? Wo steht 0,5? Wie lange gingen wir von Spieker bis Kütten- stroth? 6 Miuuten. Die Hohenzollernstraße ist 800 in lang. Um 1000 m oder 1 km zu gehen, gebrauchen wir 12 Minuten. 100 m sind der zehnte Teil von einem Kilometer. Dafür schreibt man auf die Steine 0,1. 0,1 bedeutet 100 in oder ein Zehntel Kilometer. Weil die Steine uns die Länge der Straße in Kilometern angeben, nennt man sie Kilometersteine. Wir gehen 1000 m. Auf dem Stein steht 1,0. 1,0 bedeutet einen Kilo- nieter. 1 Kilometer hat 1000 m. 1 Kilometer hat 1300 Schritte. Zu 1 Kilo- meter gebrauchen wir 12 Minuten. — Zeichnen: Kilometerstein. Niederschrift: Wie wir die Hohenzollernstraße maßen. 12. Die Ackerbaugeqend der Stadt Gütersloh. Der erste größere Spaziergang geht vom Seminar durch die Hohen- zollernstraße nach Norden bis zum Nordring, den Nordring entlang bis zur Ackerstraße, durch die Ackerstraße und Bismarckstraße, dann die Hohen- zollernstraße zum Seminar zurück. Die Länge des Weges beträgt 2300 in. Vorbereitet wird der Ausflug durch eine Vorkarte, die nur schon vorher gewonneiie Zeichen enthält. Die Karte wird vor der Stunde an die Wand- tafel gezeichnet und vor dem Ausflug von den Schülern gedeutet. Fürs erste bezwecken wir durch sie die Erfassung und Übertragung der Raum- Verhältnisse. Es werden darum Lage, Richtung und Größe vor allem ins Auge gefaßt. Bei der Betrachtung der Vorkarte werden die schon be- tannten Zeichen einzeln und in ihrer Gesamtheit erfaßt, die durch sie dar- gestellten Dinge und Raumvorftellungen wieder geweckt und durch neue Zusammenstellungen neue Vorstellungen hervorgerufen. So verhindern wir, daß der Schüler beim Ausfluge nur so „ins Blinde" hineingeht. Seine Gedanken werden auf eiu bestimmtes Gebiet gelenkt, seine Aufmerk- samkeit wird gespannter, und Rätsel, die ihm entgegentreten, spornen ihn zur Lösung an. Heute machen wir einen größeren Spaziergang, um die nähere Uin- gebuiig des Seminars kennen zu leruen. Etwas von dem, was wir sehen Vierden, will uns diese Karte zeigen. Auf ihr sehen wir vier Doppel- linien, mehrere Kästchen und zwischen den breiten Doppeüimen viele kleine Ringe. Das große Kästchen soll das Seminar, das kleinere die Turnhalle darstellen. Die andern Kästchen sind Häuser, jeiies große ist Niemöllers Fabrik. Das Seminar liegt westlich von den kleineren Häusern und südlich von Niemöllers Fabrik. Die große Doppellinie vor dem Seminar bedeutet die Hohenzollernstraße. Die kleinen Kreise stellen die Bäume auf der Straße dar. Die anderu Doppellinien bedeuten auch Straßen. Welche? Die Lage der Straßen zum Seminar wird bestimmt, ihre Richtungen werden angegeben und alle Zeichen gedeutet. Die Hohen- zollernstraße ist zehnmal so lang gezeichnet als das Seminar, die längste Verleger, Praxis des heimatkundlichen Unterrichts. 2

2. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 21

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 21 — Lichtes von der Höhe des Sonnenstandes und der Dauer der Bestrahlung usw. Durch diesen Ausflug gewinnen wir folgende Sätze: Der Sand- boden ist leicht. Er läßt das Wasser schnell einsickern. Er wird rasch warm. Er gibr viel Staub. Die Granitblöcke sind rund. Sie sehen rot- braun aus. Kleine weiße Pünktchen sind darauf. Sie sind sehr hart und liegen au deu Ecken der Wege und Felder. Wo alles Land gerade liegt, da ist eine Ebene. Eben liegende Felder und Äcker kann man gut pflügen und graben. Das Wasser fließt immer dahin, wo es tief ist. Wenn ich nach Norden sehe, dann ist Osten rechts, Westen links, Süden hinter mir. Ebenso von den drei andern Richtungen. Wenn die Sonne am heitern Himmel steht, ist es hell; wenn sie hinter Wolken steht, dunkler usw. Die Erkenntnissätze über Sonne, Wind und Wetter werden erst im Verlauf vieler Ausflüge gewonnen. Sie richten sich in ihrer Reihenfolge dann eben nach dem Wetter. Zeichnung der Faustskizze. Jetzt wird von den Schülern uuter Anleitung des Lehrers eine Zeichnung der durchwanderten Gegend ans der wagerecht liegenden Wand- tasel augesertigt. Vorbereitet ist diese Arbeit schon durch die Vorkarte. Bedeutend erleichtert wird sie durch die schon gewonnene Fertigkeit der Schüler und die Zerlegung in die einzelnen Teilwanderungen. Zuerst zeichnen wir vom Seminar bis zum ersten Standpunkt. Diese Strecke ist schon bekannt. Es ist ein Teil der Hohenzollernstraße. Er läuft von Süden nach Norden. Wir beginnen in der Mitte der Tafel. Die Strecke ist 200 m lang. Für 100 m zeichne ich 10 cm aus der Wandtafel, also 20 ein nach oben. Ein Schüler zeichnet es. Ein andrer zeichnet die Bäume — kleine Ringe — hinein! So zeichnen die Schüler alle Teil- strecken fertig. Damit ist das Gerippe entstanden, das der Vorkarte nn- gefähr gleicht. Nuu werden die bemerkenswerten Gebäude eingezeichnet. Zeichne das Seminar! Es liegt östlich von der Hohenzollernstraße. Es ist 38 m lang und 18 m breit. Wie laug zeichnen wir 100 m? 10 cm. 10 m = 1 cm, 38 m — 38 mm. Karl zeichnet es ein. 38 mm lang, 18 mm breit. Ebenso wird die Turnhalle eingezeichnet. In der Reihen- folge des Unterrichtsganges weiterschreitend, zeichnen die Schüler mit den bekannten Zeichen weitere Gebäude ein. gö fj O l_i Abb, 6. Grundritz der Arkerbaugegend.

3. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 50

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 50 — tun. Es ist seine Ruhezeit. Weil er den Acker bebaut, sagen wir, der Bauer treibt Ackerbau, und weil er Vieh (Pferde, Kühe, Schweine, Ziegen, Schafe, Hühner) züchtet, treibt er auch Viehzucht. Die Viehzucht beschränkt sich in nnsrer Gegend im wesentlichen auf das Haus. Nur wenig und nur kurze Zeit werden die Kühe auf die Wiesen getrieben. Die Pflege des Viehs ist Aufgabe der Bauersfrau und der Mägde. Den Acker bebaut der Bauer mit seinen Knechten. Die Arbeiten des Bauers auf dem Felde a) im Frühling, b) im Sommer, c) im Herbst. Seine Arbeiten in der Wiese a) im Frühling, b) im Sommer, c) im Herbst, d) im Winter. Zeichnen: Hundehütte, Göpel, Pumpe, Ackergeräte. Lesebuch: Der Heuwagen in der Stadt. S. 179. Die Kornernte. S. 182. In der Bauerschaft Nordhorn. Zwischen Feldern entlang führt uns ein Landweg in östlicher Richtung vom Meierhofe auf die Bielefelder Straße. Sie führt iu uord- östlicher Richtung nach Bielefeld. Zur Rechten sehen wir die Köln- Mindener Eisenbahn (siehe Seite 81 ff.) und jenfeit derselben die großen Fabrikgebäude von Miele. Dort werden landwirtschaftliche Maschinen und Geräte gemacht. Was zum Beispiel? Wo die Kleiubahn die Straße kreuzt, steht ein Stein mit einem eisernen Bolzen. Seine Bedeutung lernt ihr später kennen. Außerdem ist an jeder Seite eine Warnungstafel an- gebracht. Die Bahu heißt Teutoburger Wald-Eisenbahu. Es ist nur eiu Gleise vorhanden. Es kommt aus südöstlicher Richtung und läuft nach Nordwesten. Weiterschreitend erreichen wir die Schule in Nordhorn. Sie liegt an der rechten Seite. Es sind zwei Schulgebäude da. Iu dem vorderen, alten Schulhause sind außer der Wohnung des Hauptlehrers uoch zwei Klassenzimmer. Manche Schüler haben einen weiten Weg. Im Sommer ist das sehr beschwerlich. In östlicher Richtuug steigen wir lang- sam an und kommen auf eine Erhebung, einen Hügel, auf dem das Hart- steinwerk liegt. Während an der Straße hin und wieder noch kleine Wiesen lagen, erblicken wir bier nur Ackerfelder. Hinter dem Hartstein-

4. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 61

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 61 — Zeichen der Lokomotive! Richtig, da kommt auch schon der Zug ange- fahren. Vom Norden her kommt er gerade auf die Straße zu. Er ist nur klein, zwei Personenwagen und vier Güterwagen hängen hinter der pustenden Lokomotive. Es ist die Kleinbahn, die von Gütersloh durch Sundern uach Hövelhof fährt. Wir lassen den Zug vorbeifahren, winken den Reisenden zu und schauen dem Davoneilenden nach. Im Süden ist er bald hinter den Bäumen unsern Blicken entschwunden. Froh setzen wir unsern Weg fort. Nach Nordosten hin breiten sich weite Wiesenflächen vor unsern Augen aus. Im Süden läuft eine Baumreihe auf die Straße zu. Eiu Weg führt daran entlang. Wo er die Straße trifft, da sehen wir auf ihr zu beiden Seiten ein Geländer. Dort fließt ein breiter Bach quer unter der Straße her. Ihr habt ihn alle schon an verschiedenen Stellen in Gütersloh gesehen. Es ist die Dalke. Aus welcher Richtung kommt sie? Dort hinten sehen wir blaue Berge. Das sind die Berge des Teutoburger Waldes. In der Nähe jener Berge kommt die Dalke aus der Erde, dort ist ihre Quelle. Wohin fließt sie? Ihre Breite messen wir an der Straßenbrücke. Fritz und Karl messen! Die andern Schüler schreiten die Breite ab. Die Geschwindigkeit des Wassers stellen wir fest, indem wir mit der Uhr ermitteln, wieviel Zeit Holzstückchen und Blätter gebrauchen, um von der kleinen Holzbrücke nördlich der Straße bis zu einer zehn Meter südlich davon gelegenen Stelle zu schwimmen. Wieviel Sekunden gebrauchen sie zu 10 m? Wie rasch schwimmen sie dann in einer Sekuude? Wie rasch fließt das Wasser in einer Sekunde? Nun gehen wir am Bache aufwärts. Bon Bäumen und Büschen begleitet, fließt er in Schlangenlinien durch saftige Wiesen dahin. Schnatternde Gäuse und flinke Enten schwimmen uns entgegen. Fröhlich betrachten wir das muntere Geschwader. Auf den Wiesen weiden Kühe. Durch den Wiesenpfad hindurch wandern wir dem Osthusschen Hofe zu. Er gehört der Stadt Gütersloh. Sonntags kehren viele Spaziergänger hier ein, um sich in der Milchwirtschaft durch ein frisches Glas Milch und eiu Schinkenbutterbrot zu erquicken. Neben dem Osthusschen Hofe liegt die Schule in Sündern. Sie liegt au der Verler Straße. Sie hat zwei Lehrer und drei Klassen. Gegen- über liegt der große Schulgarten. Daneben wird ein neues Schulgebäude gebaut. Hinter und neben der alten Schule ist Kiefernwald. Hier ist eine Waldschule. In ihr werden die Kinder unter den Bäumen im Freien uuter- richtet. Während wir an den Ufern der Dalke Laubbäume und saftiges Gras fanden, sehen wir hier in Sundern, wie auch früher schon in Kalten- stroth und Blankenhagen, weiter davon wieder sandigen Boden mit Kiefernholz, Birken und Heidekraut bestanden. Auch hier wechseln die Nadelholzbestände mit Äckern und Wiesen. Von der Schule aus wauderu wir auf der Straße zurück bis zur Dalkebrücke. Hier folgen wir auf dem schönen Fußwege dem Lauf der Dalke in westlicher Richtung. Wir treffen wieder auf den Schienenstrang der Kleinbahn, die wir vorher auf der Straße überschritten. Hier gehen die Gleise auf einer schmalen und niedrigen Eisenbahnbrücke über die Dalke. Bald führt unser Weg auf den Gemeindeweg, der bei Beckord

5. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 67

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 67 — aus, darauf sitzt eine blanke, runde Scheibe. Das ist das Pendel. Es geht immer hin und her und macht tick-tack. Wenn eine halbe Stunde ver- gangen ist, dann schlägt die Wanduhr einmal, ist eine Stnnbe herum, Abb. 30. Die Turmuhr. mehreremal. Wie oft, weuu es 2, 6, 7 Uhr ist? Die Turmuhr schlägt jede Biertelstunde. Man kann es weithin hören. Aufgabe: Zeichnen der Turmuhr, der Taschenuhr, der Wanduhr. 27. Der Schatten. Wir haben ihn oft gesehen. An heißen Tagen hat er uns erfreut und an kalten uns betrübt. Stets war er in der Nähe des Lichts, so daß wir erkannten: Wo Licht ist, da ist auch Schatten. Am frühen Morgen war der Schatten auf dem Schulhos, am Nachmittag auf der 5* Abb. 31. Oer Schatten

6. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 75

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 75 — fchou wieder die ganze Straße in Staub gehüllt, er koimnt immer näher, doch nicht so schnell wie vorher. Es ist ein Lastauto, das Brot und Kolonial- waren von Bielefeld nach den Konsumverkaufsstellen bringt. Da kommt schon wieder Fuhrwerk, es ist ein ganzer Wagenzug. Schwere, dicke Brabanterpferde ziehen die großen, auf gewaltigen Rädern ruhenden Wagen der Brauerei. Beladen mit Fässern bis oben hin fahren sie nach Bielefeld. Kein Wort kann man verstehen, so lange sie nebe.n uns her- fahren. Wir bleiben zurück und freuen uns, wenn wir nicht immer das Geräusch in den Ohren haben. Da fährt ein schöner Kutschwagen vorbei. Reiche Leute sitzen darin. Sie machen eine Vergnügungsfahrt nach dem Teutoburger Walde. Vor Kuhlmanns Wirtschaft stehen viele Wagen. Hier halten die Kutscher und Fuhrleute. Früher war hier ein Schlagbaum; da mußte jeder Wagen halten. Hier wurde das Chausseegeld bezahlt. — Aufgaben: Auf der Landstraße. Das Auto kommt! Zeichnen: Das Auto. Anschlußstoff: Vom Automobil und andern Wagen. S. 299. Wie eine Straße gebaut wird. In der Bauerschaft Blankenhagen sollte eine Gemeindestraße gebaut werden. Eines Tages kamen Männer aus Gütersloh, besahen das Land, steckten rotweiße Pfähle in die Erde und guckten immer durch ein Ding. Damit sahen sie, ob die Pfähle in der Richtung standen. Es ist ein Meß- gerät. Die Männer waren Landmesser. Die Pfähle gaben die Richtung an, in der die Straße angelegt werden sollte. Nach kurzer Zeit kamen viele Arbeiter von weither. Sie brachten Schiebkarren, Spaten und Schaufeln mit. Es waren Straßenarbeiter. Ihre Sachen verwahrten sie in den Bretterbuden, die sie aufbauten. Ein Schachtmeister und ein Vor- arbeiter leiteten die Arbeit. Die tiefen Löcher wurden zugeworfen und die Hügel abgetragen. Eine Feldbahn mit schmalen Gleisen und kleinen Kippwagen legte man an. Viele Männer trugen den Hügel ab und luden die Wagen voll. Es waren immer fünf bis zehn Wagen zusammen- gespannt. Pferde oder Ochsen zogen sie zu der tiefen Stelle. Dort wurden sie umgekippt, und Arbeiter machten das Land eben. Andre wieder hoben an den Seiten Gräben aus und warfen die Erde auf den Fahrdamm. Als dies fertig war, wurden Steine angefahren. Weil hier keine Stein- kulen sind, holten die Bauern die Steine aus den Steinbrüchen von Brackwede und Steinhagen. Lange Zeit wurden jeden Tag viele Fuder geholt. Arbeiter packten die Steine zusammen. Sie schlugen zwei Pflöcke, die durch eine Schnur verbunden waren, in die Erde und schichteten die Steine zu Haufen auf, die meist 2 m lang, 1 m breit und K m hoch waren. Das ist ein Kubikmeter. Die Steine sollten zerschlagen werden. Da die Steinklopfer nach Kubikmetern bezahlt werden, setzen die Steinsetzer die Steine in Kubikmetern. Nun kommen die Steinklopfer oder Steinschläger. Sie tragen eine mächtige Schutzbrille aus der Nase. Vor den Knien haben sie Sackleinen oder Leder über die Hose gebunden, weil sie beim Steinschlagen mit den Knien auf dem Erdboden liegen. An den Händen tragen sie dicke Faust-

7. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 76

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 76 — Handschuhe oder Lappen. Ihr Handwerkszeug besteht aus einem großen und einigen kleinen Hämmern. Zum Schutz gegen Wind und Regen haben sie ein Laken über vier rechtwinklig zusammengeschlagene Stangen gehängt. Eine Stange trägt das Schutzdach, hinter dem der Steinschläger seine schwere und ungesunde Arbeit verrichtet. Gelenkrheumatismus, Gicht und Lungen- krankheiten (Steinlungen) sind häufige Krankheiten der Steinklopser. Zuerst werden mit dem großen Hammer die großen Steine in dicke Stücke zer- schlagen; dann nimmt der Steinschläger einen kleinen Hammer und schlägt die Stücke entzwei. Er bekommt täglich ungefähr 5 Mark. Sind die Steine zerschlagen, dann wird Kies angefahren. Mit großen Schaufeln werfen ihn die Arbeiter gegen ein schräggestelltes großes Eisensieb. Der dicke Kies fällt vorn herunter, der feine Kies und Sand hindurch. So liegt vor dem Sieb ein Haufen grober Kieserlinge und hinter ihm ein Haufen Sand und feiner Kies. Abb. 36. Der Durchschnitt einer Strotze. Nun bringt man auf die geebnete Straße eine Schicht der zer- schlagenen Steine. Die Steine werden dicht nebeneinander gelegt, und dann wird zuerst der grobe Kies darauf geschüttet. Die Dampfwalze fährt nun darüber hin, und der Sprengwagen begießt die Steinpackung. Warum? Danach wird der feine Kies und Sand auf die Steinpackung gestreut und alles noch einmal gewalzt. Die Straße ist in der Mitte höher als an den Seiten, damit das Wasser schnell abfließen kann. An beiden Seiten sind Gräben. In ihnen sammelt sich das Wasser und fließt weiter nach dem nächsten Bach. Auf der neuen Straße liegen in kleinen Abständen bald links, bald rechts zwei bis drei Steine auf der Straße. Am Abend legt der Straßenwärter sie an die Seite. Warum liegen sie wohl da? Ist die Straße fertig, dann pflanzt man an der Seite Bäume au. Es werden tiefe Löcher gegraben, die jungen Bäumchen sorgfältig eiuge- pflanzt, an Baumpfähle gebunden und Baumscheiben angelegt. Jetzt pflanzt man viel Obstbäume an den Straßen an. Aus dem Ertrag an Obst gewinnen viele Gemeinden bedeutende Einnahmen. Den Spazier-

8. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 83

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
Auf den preußischen Staatsbahnen beträgt das Fahrgeld für 1 Person auf 1 km für die 4. Klasse 2 Pf.. 3. Klasse 3 Pf., 2. Klasse 43^ Pf. und 1. Klasse 7 Pf. Für die drei ersten Klassen erhöht sich der Preis noch um die Fahrkartensteuer. Wie teuer wird eine Reise von Gütersloh nach Leipzig? Wo die Städte liegen, welche Bahnlinien benutzt werden können, welche Strecken am kürzesten sind, wird festgestellt. Aus der Zahl der Kilometer berechnen wir die Fahrpreise, aus den Verbindungen die Ankunftsmöglichkeiten, dazu die Notwendigkeiten des Übernachtens und Essens. Wie kann man am billigsten, am schnellsten hingelangen? Ähnliche Aufgaben! Güterslohs Eisenbahnen» Gütersloh liegt an der Köln-Mindener Eisenbahn. Name! Sie wurde 1847 gebaut und gehört dem Königreich Preußen oder dem preußi- schen Staate. Darum ist sie eine staatliche oder Staatseisenbahn. Vom 2lbb. 37. Eifenbahnbrücke bei kletzmanns Höhe. Bahnhofsgebäude kann man nach Nordosten oder Südwesten fahren. Will jemand nach Berlin fahren, dann muß er nach Nordosten fahren, nach Köln dagegen kommt man, wenn man nach Südwesten fährt. Zwei Gleise führen nach beiden Richtungen, darum nennt man die Bahn zweigleisig. Jetzt werden das dritte und das vierte Gleise gebaut. Was für eine Bahn wird es also? Fahren wir nach Nordosten, dann hält der Zug zuerst in Jsselhorst. Da ist ein Bahnhof oder eine Station; die andern Stationen heißen Ummeln, Brackwede, Bielefeld. Die erste Station nach Südwesten ist Rheda. Die Bahn befördert Personen und Güter aller Art; daruiu gibt es einen Personen- und Güterverkehr. Für jeden hat man einen besonderen Bahnhof, den Personenbahnhof und den Güterbahnhof. Die Personenzüge, Eilzüge und v-Züge befördern die Personen, die Güterzüge die Güter. Außer der Staatseisenbahn hat Gütersloh noch eine Privat-Eisen-

9. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 86

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
Jetzt kann man nicht nur sehr schnell auf dem festen Lande und auf dem Wasser fahren, sondern auch wie die Vögel durch die Luft fliegen. Einen großen Ballon habt ihr alle schou gesehen. Im Sommer fliegen immer mehrere über uns weg. Es gibt aber auch große Luftschiffe, die man lenken kann. Vou dem Zeppelin habt ihr alle schon gehört. Wer hat schon einen Zeppelin gesehen? Im letzten Sommer flogen über nnsre Stadt Leute in Flugmaschinen oder Flugzeugen. Sie sahen in der Lust aus wie ein großer Vogel. Die Flugzeuge werden wie das Auto durch einen Motor getrieben. Sie surren tüchtig in der Luft. Heute ist das Fliegen noch gefährlich und teuer. Bald wird es billiger und ungefähr- licher. Dann werden viele Leute fliegen. Wer will es von euch auch? Dann werden wir vielleicht auch mal mit einem Luftschiff nach Bielefeld oder gar nach Berlin fliegen. Aufgaben: Verkehrsmittel und Verkehrswege. Eine Eisenbahnfahrt nach Jsselhorst, Bielefeld. Sammeln von Bildern aus Zeitungen und Zeitschriften. Anschlußstoffe: Gansberg: Die Fahrt mit dem Luftballon. S. 297. 31. Landeskunde. Die Lage Güterslohs. Die Stadt Gütersloh liegt in einer weiten Ebene. Nach der großen Stadt Münster, die in der Mitte der Ebene liegt, heißt sie die müustersche Ebene. Im Norden und Nordosten sehen wir die Berge des Teutoburger Waldes, die ungefähr 399 in über dem Meere liegeu. Die Stadt Güters- loh liegt viel tiefer als sie. Von den Bergen kommen die Ems und die Bäche zu uns in die Ebene. Gütersloh liegt 74 in über dem Meere. Die Größe der Stadtgemeiude. Die Stadtgemeiude Gütersloh hat eine große Ausdehnung. Sie bedeckt eine Fläche von 4487 ha 1 a 42 qm. Auf der Brockhäger Straße geht die Stadt Gütersloh bis zum Grenzstein hinter Meier Langert; das ist vom Seminar 3k km entfernt. Aus der Bielefelder Straße ist die Grenze S la km von Bartels Fabrik entfernt. Auf der Wiedenbrücker Straße kommen wir nach einer Wanderung vou 49 Minuten au die Grenze der Stadt Gütersloh, und in Sundern finden wir deu Greuzsteiu erst weit hinter der Snnderner Schule. Wenn wir vom nördlichsten Puukte der Stadtgemeinde bis zum südlichsten quer durch die Stadt gehen wollen, dann gebrauchen wir 2 Stunden. Wollten wir aber gar rund um die Stadtgemeiude herumgehen, dann hätten wir 6 Stunden nötig. Die Teile der Stadt Gütersloh. Unsre Stadt besteht aus dem Jnnenbezirk oder der Stadt und dem Außenbezirk oder dem Lande. Der Jnnenbezirk ist der kleinste aber be- völkertste Teil. In ihm unterscheiden wir die Ackerbaugegend, deu Busch, das Schulviertel, das Geschäftsviertel, Alt-Gütersloh, den westlichen Stadt-

10. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 147

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
36. Geologische Versuche und Ausflüge. Versuche. 1. Auf dem Schulhofe gießen wir Wasser in die Gosse. Es fließt langsam ab. Es entsteht ein kleiner Fluß, ein fließendes Wasser. Das Wasser fließt, es ist geschmacklos, geruchlos und farblos. Das Steinchen auf dem Grunde der Gosse sehen wir. Das Wasser ist durchsichtig. Dort ist der Trinkbrunnen. Das Wasser trinken wir. Trinkwasser heißt es darum. Nun gießen wir Wasser aus das schräge Abflußbrett. Es fließt sehr schnell herunter. 2. Ju den Sandhaufen haben wir treppenstufenartig Steine gebaut und mit Sand beschüttet. Wir gießen Wasser darauf. Was entsteht? 3. Ein Glas füllen wir mit Sand und gießen Wasser darauf. Es siukt rasch ein. 4. Bringe nuten in ein Glas eine Schicht Tou (Ortstein), darüber Saud und gieße Wasser hinein. Was geschieht? 5. Bringe Saud, Ton und zuletzt wieder Sand in ein Glas und gieße Wasser darauf. Wie verhalten sich die Schichten zu dem Wasser? 6. Wir suchen Kiesel und Sandsteinchen im Bache auf und reiben sie aneinander. Die Sandsteincheu werden zu Sand zerrieben. 7. Eine 100 g Flasche füllen wir mit Wasser aus dem Schlangenbach, der Dalke, verdampfen das Wasser und wiegen den trockenen Bodensatz ab. So bestimmen wir die Menge der Schwemmstoffe in einem Liter Bachwasser. Ein Ausflug nach einem Gewitter. Es hat heftig geregnet. Große Wafserniassen sind über die Straße geflossen. Der Abzugskanal konnte das Wasser gar nicht so schnell schlucken. Es bildete eiue breite Pfütze bis auf die Mitte der Straße. Eiu kleiner See für die Jugend! Da schwammen die Papierschiffe, Nuß- schalen und Holzstückchen. Als nach ein paar Stunden das Wasser ab- geflossen war, da lagen Sand, Steinchen, Holz, Papier und alles mögliche vor dem Abzugsloch. Das hatte das Wasser alles mitgebracht. Woher? Wir werden es auf uuserm Spaziergang erkennen. Von der Mitte der Straße ist das Wasser nach den Grabenseiten geflossen. Kleine Rinnen und Furchen zeigen uns deu Weg, den es genommen. Auf dem Acker zu unfrer Seite siud tiefere Furchen zurückgeblieben. Aus mehreren Bei- spielen dieser Art erkennen wir: Die Furchen sind abhängig von der 10*
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